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Müh-selige Bienchen

„Na, du fleißiges Bienchen“ begrüßte mich eine liebe Freundin heute Morgen. Sie hatte von der Erscheinung meines Buches gelesen und wollte wohl irgendetwas Anerkennendes dazu sagen. Ich antworte postwendend mit: „Ach, ich fühle mich gerade überhaupt nicht fleißig. Ich bin wohl eher ein müdes Bienchen zur Zeit.“

Die spontanen Aussagen sagen wahrscheinlich am meisten aus.

 

„Ein müdes Bienchen! Wozu ist das eigentlich gut?“, frage ich mich jetzt beim Laufen durch meinen Lieblingswald und sehe einer Biene am Wegesrand bei ihrer Arbeit zu. Schwer beladen und trudelnd erhebt sie sich von einer gelben Blüte und ist bald nur noch ein winziges Pünktchen am Himmel. Die Blume schüttelt sichtlich erleichtert ihre dünnen Ärmchen. „Komm her zu mir, wenn du mühselig und beladen bist! Ich will dich erquicken!“ höre ich im Herzen einen Bibelvers (nach Mat. 11,28). Das ist wohl Jesus, der das sagt. Ich erkenne seine Stimme und freue mich: Sogar in mühselig ist ja etwas Seligkeit! „Ja, Liebes!“ antwortet er. „Aber die Müh ist nur dann gesund, wenn ihr eine Zeit der Seligkeit folgt.“ Ich überlege, wie viel Zeit ich mit der Mühe und wie wenig mit der Seligkeit verbringe und ob auch GoldsaftMomente sammeln Mühe ist, oder schon zu den Seligkeit zählt. „Weißt du“, sagt er leise „Honig muss nicht nur gesammelt werden. Es ist auch seine Bestimmung genossen zu werden und danach verdaut. Er sollte dich mit neuer Energie versorgen und sie dir nicht entziehen!“

 

Zuhause schneide ich mir eine dicke Scheibe vom selbstgebackenen Brot ab und bestreiche sie dick mit salziger Butter und Honig. Wie süß dieser hellgelbe Rapshonig ist!

 

 

Was für einen guten „Chef“ habe ich, denke ich. Jesus will mich nicht ausnutzen, auswringen und mit noch mehr Arbeit beladen. Er empfiehlt mir sogar genug Pausen zu machen und Goldstaubmomente in seiner Gegenwart zu verbringen.

 

 

 

 

Ich darf und soll genießen, wofür ich hart gearbeitet habe!

 

Ich will danke sagen, wo ich mit Erntesegen beschenkt werde!

 

Ich möchte ihn mit allen Sinnen feiern, diesen goldenen Oktober! 

 

 

 

Am letzten Freitag wurden mir die üblichen Fragen gestellt vor einem Konzert... unter anderem sollte ich Satzanfänge spontan beenden. Da staunt man manchmal selbst, was man offensichtlich so denkt. Ein Satzanfang war: "Am Herbst gefällt mir...." und ich sagte: "dass er bald vorbei ist!" Und das in so einem goldenen Oktober! Wie konnte diese Aussage aus meinem Herzen purzeln? Ja - sicher - ich bin ein absoluter Frühlings- und Sommermensch - zu dünnhäutig für Frost - und meinte eigentlich auch eher, dass ich immer froh bin, wenn der Winter vorbei ist. Dennoch. Gesagt ist gesagt und sicher ist auch etwas Wahres dran. In den vergangenen Tagen wurden wir dann mit Altweibersommertagen so überreichlich beschenkt, dass ich immer wieder beschämt an diese Aussage denken musste.

Sieben Tage lang habe ich nun Schätze gesammelt: Farben, Sonnenstrahlen, Äpfel, Nüsse, Melodien und Reime... Ganz bewusst hab ich mein Herz mit Dankbarkeit vollgetankt. Je mehr ich hinein packte, desto leichter wurde es! 

Und dann flog mir gestern ein übermütiger, kleiner Reim beim Geh-Beten im Wald zu: 

 

 

 

 

 

Mit Sonne bekleckert und eingelullt

wer da noch meckert

ist selber schuld! 

 

 

 

 

Hier gibt's noch ein passendes Lied dazu  

Ohren auf - Musik an - Augen zu und dann:

Nimm meinen Segen an
Text: Valerie Lill Musik: Valerie & Janik Lill
von der CD "Von heute an" << erschienen bei cap-music
Master Nimm-meinen-Segen-an.mp3
MP3 Audio Datei 4.3 MB

erntedankbar

 

* oft * viel mehr als erhofft * die ganze blaue Pracht * eingemacht * und eingeweckt * Finger abgeschleckt und * TADAA * schmeckt! #poetryvonvalerie

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